15. Februar 2019
veröffentlicht von: Andrea Böttcher,
Kinderkrankenschwester
Fachkraft für Stillförderung, Laktationsberaterin, Stillbeauftragte für die Klinik
Referentin für Stillen und Säuglingsnahrung
Schlafberaterin 1001Kindernacht
Ein Milchbläschen oder auch ein Fettpfropf ist nicht selten und wer es einmal hat, der bekommt es meist häufiger zusehen. In den meisten Fällen siehst Du dann das sich ein kleiner gelblich weißer Punkt auf deiner Brustwarze befindet oder halt ein Bläschen, gefüllt mit einer weißlichen Flüssigkeit.
Das eine ist der Fettpfropf, das andere das Milchbläschen. Die Ursachen, Maßnahmen und Folgen sind aber die gleichen.
Das Problem...
der Milchgang ist verstopft und die Milch kann nicht richtig entleert werden. Nun gibt es Kinder, die einen guten Zug haben und so einen Pfropf einfach aussaugen bzw. ein Bläschen zum Platzen bringen. Keine Sorge, davon bemerkst Du in der Regel gar nichts. Aber nicht immer gelingt den Kindern das.
Wenn die Brust dabei dann über eine gewisse Zeit (wie lange hängt auch mit deiner Milchbildung zusammen) nicht effektiv entleert wird, bildet sich über kurz oder lang ein Milchstau. (Genaueres zum Thema Milchstau findest Du hier)
Manchmal überhäutet auch so ein Milchgang mal. Auch dann sind die Maßnahmen die gleichen. Und bitte, wunder dich nicht. Wenn sich eine Überhäutung oder ein Fettpfropf löst, kann das aussehen wie ein Spaghetti, der aus Deiner Milch kommt. Das ist nichts anderes als geronnene Milch.
Was kannst Du tun:
- Kompresse mit warmen Öl tränken und ca. 20 Min auf die Stelle legen, im Anschluss normal Stillen bzw. die Brust entleeren. Bei einer Handentleerung könnt Ihr die Brustwarze sanft zwischen den Fingern abrollen, als würdet Ihr eine Tube entleeren
- häufiges Entleeren der Brust, Stillen mit der Schwerkraft z.B. im Vier-Füßler-Stand das unterstützt den Milchfluss oder im Stehen
- Unterstützend kann es sinnvoll sein, auf die Ernährung zu achten: Milchfette (also alles an Milchprodukten) reduzieren, gute hochwertige pflanzliche Fette nutzen
- Gefäßverengende Stoffe meiden: Schokolade, Salbei (wirkt eh milchreduzieren), Koffein, Tee, Nikotin, manche Medikamente
Was ich grundsätzlich nicht mache: Milchbläschen oder einen Fettpfropf mit einer Nadel aufstechen oder aufpulen. ja das wird immer wieder gesagt, das das geht. Aber die Nadel muss steril sein, "sauber" kann zu wenig sein. Denn es ist möglich, dass dadurch Keime in die Brust gelangen, dann ist oftmals der Weg zur Mastitis nicht weit. Besonders nicht, wenn schon ein Milchstau vorliegt.
Liebe Grüße und bis bald,
Copyright © 2019 Andrea Böttcher