Muttermilchernährung

Nicht jede Frau kann oder möchte stillen. Es ist aber trotzdem möglich seinem Kind die Vorteile der Muttermilch zukommen zu lassen und es mit Muttermilch zu ernähren, ohne es direkt anzulegen.

Zum einen gibt es einfache Gründe für eine Muttermilchernährung:

Trennung von Mutter und Kind bei Erkrankungen
als Unterstützung bei Neugeborenengelbsucht
Trennung von Mutter und Kind aufgrund kurzzeitiger Abwesenheit
Frühchen
saugschwaches Kind
unruhiges Kind an der Brust
Stillstreik
Wiederaufnahme der Berufstätigkeit
Stillprobleme aufgrund extrem flacher Brustwarzen, Verletzungen der Brustwarzen
oder aber die Frau möchte einfach nicht anlegen.

Wichtig ist mir dass Sie wissen:

Jede Frau darf Stillen - keine Frau muss Stillen.

Aber jeder Tropfen Muttermilch ist wertvoll und ein Benefit für Ihr Kind.

Und wenn Ihr Kind einzig nur einige Tropfen Muttermilch erhält, wird es bereits davon profitieren.

Wie gestaltet sich eine Muttermilchernährung:

Das entscheidende Kriterium ist hier, warum eine Muttermilchernährung durchgeführt wird: Erfolgt diese kurzzeitig oder entscheiden Sie sich längerfristig dafür?

Wenn es sich um eine kurzfristige Muttermilchernährung handelt, kann Muttermilch per Hand oder per manueller Handpumpe entleert werden und idealerweise mit stillfreundlichen Hilfsmitteln gefüttert werden.

Soll oder muss längerfristig auf eine Muttermilchernährung ohne direktes Stillen umgestellt werden, empfiehlt sich der Einsatz einer elektrischen Intervallmilchpumpe mit Doppelpumpset, besonders wenn die Gewinnung größerer Mengen an Muttermilch erforderlich ist. Je nach dem ob sie im Anschluss wieder selbst anlegen möchten, erfolgt dann die Entscheidung, wie die gewonnene Muttermilch ihrem Baby gefüttert werden kann. Gleiches gilt, wenn Sie generell Muttermilch füttern möchten ohne anzulegen.

Warum ist hier eine Beratung sinnvoll?

Die Gewinnung der Muttermilch von Hand sollte ihnen richtig erklärt und gezeigt werden, damit sich der Erfolg einstellt. Hier reicht nicht einfach ein Faltblatt oder ein Onlinevideo.
Milchpumpe ist nicht gleich Milchpumpe! Hier gibt es einiges zu beachten und auch die Handhabung sollte ihnen gut erklärt werden. Verlassen Sie sich hier bitte nicht auf die Ausstattung und Erklärungen einer Apotheke, das reicht einfach nicht aus!
Wenn Sie nicht anlegen/anlegen können wirkt sich das oftmals auf eine geringere Milchmenge aus. Hier kann eine ausführliche Beratung ein optimales Pumpmanagement gewährleisten und notfalls regulierend eingreifen.
Auch bei falscher Handhabung bei der Brustentleerung/Milchpumpe kann es zu Schmerzen und Verletzungen der Brust/Brustwarze kommen. Es ist möglich, dass sich Muttermilch anstaut.
Bei mangelhafter Hygiene könnten Brustinfektionen entstehen.
Sie sollten genau informiert sein, wie Sie Muttermilch aufbewahren können bzw. müssen, um eine Verkeimung und damit eine mögliche Infektion für Ihr Kind zu verhindern!